Customer Lifecycle Management Scores: Customer Lifetime Value – Wie Kreditkartenanbieter den wahren Kundenwert erkennen und nutzen

10.Juni

Einleitung

Im Wettbewerb um loyale und profitable Kunden reicht es nicht, kurzfristige Umsätze zu maximieren. Entscheidend ist die Frage: Wie viel ist ein Kunde wirklich wert – heute, morgen und übermorgen? Der Customer Lifetime Value (CLV) liefert darauf die Antwort. Er berechnet den langfristigen Ertrag eines Kunden – und gibt Kreditkartenanbietern die Möglichkeit, Budgetallokation, Kommunikation und Produktaussteuerung danach zu steuern. So entstehen messbare Effekte für Umsatz, Effizienz und Kundenbindung.

Was ist der Customer Lifetime Value?

Der CLV prognostiziert den zukünftigen Deckungsbeitrag eines Kunden über einen definierten Zeitraum – typischerweise 12, 24 oder 36 Monate. Dabei werden Transaktionsdaten, Gebührenmodelle, Zusatzleistungen, Nutzungsintensität und Kundenverhalten einbezogen.

Je höher der CLV, desto höher das prognostizierte Potenzial für Deckungsbeitrag und Cross-Selling.

Die Grundlage:

  • Transaktionsvolumen (Umsatz, Frequenz, Kategorien)
  • Zinseinnahmen und Gebührenmodelle
  • Nutzung von Services (z. B. Teilzahlung, Versicherungen)
  • Digitale Interaktion (App, Self-Service, E-Mail)
  • Historisches Verhalten ähnlicher Kundengruppen

Warum ist der CLV für Kreditkartenanbieter entscheidend?

  • Zielgerichtete Kundenansprache: Kunden mit hohem prognostizierten Wert erhalten individuellere Betreuung und Up/Cross-Selling-Angebote.
  • Budgetoptimierung: Marketingausgaben lassen sich auf die profitabelsten Segmente konzentrieren.
  • Risikosteuerung: Niedriger CLV bei gleichzeitig hohem Aufwand ist ein Indikator für Ineffizienzen im Portfolio.
  • Produktentwicklung: CLV-Analysen liefern Insights, welche Features oder Services langfristig Umsatz bringen.

Anwendungsbeispiel aus der Praxis

Ein Kreditkartenanbieter analysiert mithilfe des CLV-Scores, welche Kundengruppen den höchsten Beitrag zum Deckungsbeitrag leisten. Auffällig: Kunden mit regelmäßigen Auslandstransaktionen, hoher App-Nutzung und Nutzung der Teilzahlungsfunktion liefern deutlich höhere Werte als der Durchschnitt.

Die Folge: Eine gezielte Kampagne für Premium-Reiseleistungen und mobile Self-Services bringt nicht nur hohe Conversion, sondern senkt auch die Servicekosten.

Wie der CLV den Customer Lifecycle beeinflusst

  • Akquise Frühzeitig erkennen, welche Neukunden langfristig wertvoll sein könnten – wichtig für Scoring, Vertragsstruktur und Targeting.
  • Aktivierung Kunden mit hohem Potenzial erhalten frühzeitig gezielte Empfehlungen, z.  für Zusatzkarten oder Versicherungspakete.
  • Bindung CLV-Spitzenkunden werden mit Loyalty-Maßnahmen, individuellen Services und gezielter Kommunikation gebunden.
  • Reaktivierung Sinkt der CLV-Trend, lassen sich frühzeitig personalisierte Reaktivierungsmaßnahmen starten, bevor Churn eintritt.

Was steckt dahinter?

Unsere CLV-Modelle kombinieren historische Umsatzdaten mit Nutzungsverhalten, demografischen Informationen und kanalbasierten Interaktionen. Mithilfe von Machine-Learning-Modellen wird daraus ein Score mit hoher Prognosekraft für zukünftige Deckungsbeiträge.

Typische Datenquellen:

  • Umsatzverhalten über Zeit
  • Gebühren- und Zinsstruktur
  • Loyalty-Aktivitäten und Empfehlungen
  • Kommunikations- und Kanalnutzung
  • Vergleich mit historischen Mustern ähnlicher Kunden

Fazit

Der CLV ist kein Blick in den Rückspiegel – sondern ein datengestützter Blick in die Zukunft. Wer ihn systematisch nutzt, kann Wachstumsstrategien feiner aussteuern, profitable Kunden intensiver entwickeln und unnötige Kosten senken.

Kreditkartenanbieter, die ihre Ressourcen dort investieren, wo der höchste potenzielle Wert liegt, sichern sich entscheidende Vorteile im umkämpften Markt.

Bereit, Ihren Kundenwert strategisch zu nutzen? Dann sprechen wir über Ihre CLV-Strategie.